Schuco Silberpfeil 1050(Alt)

      Schuco Silberpfeil 1050(Alt)

      Guten Tag!
      Ich habe das auf den Bilder zu sehende Schuco Auto im Erbnachlass meines Opas gefunden, welcher 1929 geboren ist.
      Das Auto befindet sich schon unheimlich lange in seinem Besitz.
      Kann jemand etwas genaueres dazu sagen?
      Ein Gutachter sagte mir, dass diese Autos einen unheimlichen Wert haben können.
      ....oder kann das weg?

      Liebe Grüße und vielen Dank.
      PS: ich kenne mich null aus :D
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      Etwas anders sieht das bei diesem Modell aus. Es stammt aus der allerersten Serie von 1936, mit allem Zubehör, rechts zudem versehen mit einem Kleber mit einem Hinweis auf das 100-jährige Jubiläum der Technischen Hochschule Darmstadt im Jahre 1936. Das Zubehör ist vollständig und korrekt. Die Beipackzettel entstammen der ersten Auflage, so wie die Schachtel. Sie trägt noch den Stempel zur Korrektur des Haltepunktes. Insgesamt befindet sich alles in sehr gutem, funktionsfähigem Originalzustand, die hinteren Felgen haben allerdings auf den Naben festgefressen und lassen sich nicht mehr entfernen, was bei der ersten Serie oft vorgekommen sein soll.
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      Bungo schrieb:

      Etwas anders sieht das bei diesem Modell aus. Es stammt aus der allerersten Serie von 1936, mit allem Zubehör, rechts zudem versehen mit einem Kleber mit einem Hinweis auf das 100-jährige Jubiläum der Technischen Hochschule Darmstadt im Jahre 1936. Das Zubehör ist vollständig und korrekt. Die Beipackzettel entstammen der ersten Auflage, so wie die Schachtel. Sie trägt noch den Stempel zur Korrektur des Haltepunktes. Insgesamt befindet sich alles in sehr gutem, funktionsfähigem Originalzustand, die hinteren Felgen haben allerdings auf den Naben festgefressen und lassen sich nicht mehr entfernen, was bei der ersten Serie oft vorgekommen sein soll.




      Hallo Bungo,

      vielen Dank für die Vorstellung Deiner historischen Modelle und die informativen Hintergrundinformationen. Davon lebt ein Forum!

      Das Vorkriegsmodell des SCHUCO Studio 1050 – oder besser: der aufgebrachte Aufkleber – hat ein wenig meine Neugierde geweckt. In meinem langen Sammlerleben habe ich diesen Aufkleber noch nie auf dem Studio gesehen. Das mag zum einen natürlich am Alter und der daraus resultierenden Seltenheit des Modells legen, allerdings würde mich sehr interessieren, ob weitere Hintergrundinformation bekannt sind, da ich – ohne dieses wunderbare Modell abwerten zu wollen – hinsichtlich der Authentizität des Aufklebers leichte Zweifel hege:
      1. Da ich selbst eng mit der TU Darmstadt verbunden bin, ist mir die Geschichte der Universität nicht gänzlich unbekannt, zudem habe ich eine Vielzahl – auch historischer – Veröffentlichungen der vormaligen TH Darmstadt in meinem Fundus. Das 100-jährige Jubliäum 1936 ist nicht unumstritten, da der Universitätsstatus in Darmstadt erst 1877 verliehen wurde. Die TU Darmstadt versteht daher auch das Jahr 1977 als Jubiläumsjahr des 100-jährigen Bestehens. In Zeiten des Nationalsozialismus hingegen wurden Jubiläen gern aus propagandistischen Zwecken hervorgehoben, weshalb 1936 auf das Gründungsjahr der Gewerbeschule Darmstadt 1836 referenziert wurde. Dass zu diesem etwas zweifelhaften Jubiläum 1936 jedoch ein eigenes „Werbemodell“ des Studio gefertigt worden sein soll, erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich.
      2. Verglichen mit der mir vorliegenden Festschrift zum Jubiläum 1936 (Schlink, W. (Hrsg.). Hundert Jahre Technische Hochschule Darmstadt. Ein Bild ihres Werdens und Wirkens) sowie verglichen mit der zeittypischen Ästhetik der 30er Jahre scheinen mir weder die Typographie noch die graphische Gestaltung des Aufklebers so recht in dieses Jahrzehnt zu passen. Meine Vermutung ist daher, dass der Aufkleber nachträglich und auch deutlich später als 1936 auf das Modell aufgebracht wurde.
      3. Sofern mich meine Allgemeinbildung nicht im Stich lässt, wurden selbstklebende Aufkleber bzw. Etiketten erst Mitte der 1930er Jahre durch Stanton Avery in den USA erfunden. Bis dahin wurden Aufkleber in der Regel mit Leim aufgebracht, was auf Materialien mit hoher Oberflächendichte wie Metall oder Glas einen verhältnismäßig größeren Aufwand bedeutet. Aus diesem Grund war eine Verwendung von Aufklebern zu Werbezwecken oder wie in diesem Fall als „Jubiläums-Merchandising“ auf Blechspielzeugen in dieser Epoche meines Wissens nach eher unwahrscheinlich, zumindest aber ungewöhnlich.
      Wie gesagt, ein wunderbares Vorkriegsexemplar des SCHUCO Studio 1050 ist und bleibt Dein Modell zweifelsohne – hinsichtlich der Authentizität des auf dem Modell aufgebrachten Aufklebers bin ich mir allerdings nicht sicher.


      Viele Grüße

      AA+
      Hallo AA+

      Deine Antwort hat mich sehr gefreut und ermutigt mich zu weiteren Taten.

      Beiliegend eine Nahaufnahme des "Klebers". Man kann ziemlich deutlich erkennen, dass es sich dabei tatsächlich um eine mit Leim aufgebrachte Etikette handelt, also keinen "Kleber" oder eben "Sticker" im heutigen Sinn.

      Um eine Sondermodell von Schuco handelt es sich mit Sicherheit nicht, dazu hätte man dort wohl etwas mehr Aufwand betrieben, als nur eine Etikette relativ unsorgfältig aufzuleimen. Aber vielleicht wollte jemand mit dieser Aufmerksamkeit sich oder jemand anderem eine Freude bereiten, was dann doch wieder auf das Jahr 1936 hinweisen könnte.

      Ich glaube jedenfalls nicht, dass diese Etikette zum Zweck einer Wertsteigerung des Modells später aufgebracht worden ist. Die Quelle, bei der ich dieses Modell seinerzeit erstanden habe, lässt einen solchen Verdacht eigentlich nicht aufkommen.

      Interessant wäre natürlich, wenn eine solche Etikette auch an anderen Orten auftauchen würde. Aber das ist heute wohl kaum mehr zu erwarten.

      Herzliche Grüsse aus der Schweiz
      Bungo
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      Wer das Alter seines Studio noch genauer bestimmen will, dreht ihn meistens zuerst einmal um. Die Bodengruppe liefert dann bereits erste Hinweise.
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      Hallo Bungo,
      dankeschön für Deine tolle Auflistung und Dokumentation, die ich in Bezug auf die Bodenbeschriftung noch ein wenig ergänzen möchte.

      Die auf dem Boden aufgedruckte Bezeichnung div. „D.R.G.M.“ steht hier nicht für „Deutsches Reich Geschützte Marke“ sondern für das „Deutsche Reich Gebrauchs Muster“. Es deutet auf diverse (wahrscheinlich vor Produktionsbeginn erteilte) Gebrauchsmuster hin, während der Patentschutz für das In- und Ausland zu diesem Zeitpunkt lediglich angemeldet war.
      Das macht Sinn, da zur Erteilung eines Gebrauchsmusters nicht alle Voraussetzungen dafür überprüft werden mussten und der Zeitraum bis zur Erteilung wesentlich kürzer war, als der zur Erteilung von Patenten.
      Vom Anmeldetag beim Reichspatentamt im Jahre 1936, bis zur Erteilung des Patentschutzes für den Studio 1050, dauerte es noch ein ganzes Jahr, wobei der Patentschutz rückwirkend mit dem Anmeldetag begann.

      Die Formulierung geschützte Marke gab es auch, die verwendete man üblicherweise für Bild- oder Wortmarken, die in das Reichswarenzeichenregister eingetragen wurden. Die Abkürzung dafür lautete dann R.W.Z.R.

      Zu den acht am Anfang genannten Ländern (mit dem Deutschen Reich waren es sogar neun) in denen der Studio zum Patent angemeldet war, gibt es am Boden noch den Hinweis „Breveté France S.G.D.G.“ („Breveté Sans Garantie Du Gouvernement - Patent ohne Garantie der Regierung“). Der Hinweis bezieht sich auf ein in Frankreich erteiltes Patent, welches ohne große bürokratische Hürden erlangt werden konnte. Es entsprach einer Registrierung mit einfacher Überprüfung.

      Die Bedruckung der Bodenplatten waren beim Studio, sowie auch bei anderen Modellen, nicht immer auf dem aktuellen Stand. So wurde die Bez. „Patent angemeldet“ auch nach Erteilung der Patente im Jahre 1937 noch weiter verwendet.
      Den ab den 50er Jahren verwendete Aufdruck "Made in US-Zone Germany" gab es beim Studio sogar noch lange nach dem Wegfall der Besatzungszonen.

      Einerseits ließ man beim Hersteller die Lithographie der Tafelbleche aus Kostengründen nicht immer sofort ändern, andererseits wurden auch alten Bestände verarbeitet.
      Nach 1939 (Ausbruch des Krieges) gab es für die deutsche Spielwarenindustrie Materialbeschränkungen.
      In einem Rundschreiben an die "Vereinigung Deutscher Spielwarenhändler" vom 11. Januar 1940, in dem Schuco eine Verkleinerung des Inland-Sortiments bekannt gibt, ist der Studio 1050 nicht mehr unter den noch lieferbaren Modellen aufgelistet. Das wäre auch eine Erklärung dafür, dass die Bez. C.S.R. noch bis zur Einstellung der Produktion auf dem Boden zu finden war.

      Viele freundliche Grüße,
      Patent-Spielzeug

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Patent-Spielzeug“ ()

      Vielen herzlichen Dank für die wertvollen Ergänzungen. Ich werde sie im meiner Dokumentation bei Gelegenheit einbauen. Falls Du Interesse hast, könnte ich Dir gerne von meiner Dokumentation zum 1050 Studio eine PDF-Kopie zukommen lassen. Dazu bräuchte ich lediglich Deine eMail Adresse.

      Du scheinst mir auf dem Gebiet der damaligen Rechte und Patente sehr bewandert zu sein, daher möchte ich Dich fragen, ob Du weisst, warum deutsche Hersteller auf ihren Modellen in den 30er Jahren oftmals den Vermerk "FOREIGN" aufgebracht hatten, so u.a. Tippco, Distler, Günthermann etc.

      Danke und Gruss
      Bungo
      Hallo,
      ich bin auf der Suche nach Ersatzteilen für ein 1050 Vorkriegsmodell. Ich habe bei einer Haushaltsauflösung einen 1050 gefunden, bei dem die halbe Hinterachse fehlt und wahrscheinlich auch Teile des Getriebes. Meine Frage in die Runde wäre, ob jemand mir da weiter helfen kann.
      Viele Grüße Michel!
      Vielen Dank Ralph.
      hab das gefunden. Da ich das vom Handy aus mache, hab ich das nicht gesehen. (Da hörte der Bildschirm auf..)
      Ein weiteres Problem ist, dass der Bildschirm beim verschieben des Textes ‚einfriert‘. Das macht das arbeiten damit sehr schwer, fast unmöglich. Werde das daheim vom Rechner nochmal probieren. Nächste Woche dann.
      Hallo Michel!
      du wolltest ein Bild von der Unterseite einstellen? Dann wüsste man schon mal, wie alt der Studio wirklich ist.
      Und im Moment sieht man außer einem fehlenden Stück Achse mit Rad nicht viel.
      Da darfst du dich nicht wundern, wenn keine Reaktion erfolgt.
      Ansonsten kannst du es ja mal hier versuchen:

      blechmodelle.com/blechspielzeu…kte-empfehlung-von-schuco

      Grüße
      Torsten