Heute mal ein ärgerliches Thema: Perfektes Modell in vergammelter Packung.
Dazu zwei Beispiele.
Zuerst kommt mir dieser Tage ein lang gesuchtes Modell ins Haus, der Sport Examico in Polizeiausführung. Angeboten als neuwertig in mitgenommenem Karton konnte ich ihn erwerben, ohne den üblichen Mondpreis entrichten zu müssen.
Das Modell scheint in der Tat ok, wenn mir auch beim Auspacken gleich ein Lampenglas entgegenfiel, welches ich mit der andernorts schon beschriebenen "Wunderwaffe" Gummikleber unsichtbar wieder anbringen konnte. Soweit alles gut. Natürlich fehlt mal wieder das Zertifikat, die Anleitung dagegen ist da, auch der Schlüssel liegt lose bei.
Aber die Schachtel - ein Graus. Verstaubt und verbogen mit Knicken, Blister wellig, verknickt und teilblind.Diagnose: Alles wegwerfen ... bis auf das Modell natürlich.
Geht aber nicht, denn an der einen Lasche prangt unbeschädigt der Modellaufkleber "Sport Examico Polizei Art. Nr. 01372 Limitierte Auflage 2000 Stück weltweit". Es handelt sich also tatsächlich um die Originalkiste ... und da das Zertifikat fehlt ... ist Erhaltung angesagt. Zusätzlich ist da noch der Preisaufkleber der Firma Schraudner aus Bamberg über 169.-- (DM versteht sich) unbeschädigt erhalten.
Also zerlegen das Zeug. Das ist damals clever gemacht. Der Blister ist noch nicht verklebt, sondern gesteckt und faltet sich dreidimensional um das Modell herum. Die Befestigungseinlage ist auffaltbar und hält als Überraschung statt der vier durchbohrten Plastikplättchen, durch welche der Befestigungsdraht geführt wird, einfach einen doppelten Pappboden bereit. Man ist geneigt, an eine Bastelarbeit zu glauben, aber die Stanzlöcher für den Draht gehen nahtlos durch beide Pappen. Offensichtlich ein werksseitiger Behelf, wenn keine Plättchen mehr vorrätig waren.
Nun versuche ich das aufzuarbeiten. Wasser ist ein hervorragendes Lösungsmittel, es löst den ganzen Dreck auf Karton, Blister und Inlay zuverlässig auf mittels feucht gemachtem Microfaserlappen. Natürlich muss sofort trocken nachgewischt werden, damit der Karton selbst nicht feucht wird. Den Blister habe ich gebügelt, um die verstossenen Ecken gerade zu bekommen und die Dellen herauszubringen - mit höchst mäßigem Ergebnis. Das geht nur sehr schlecht. Bleibt nur der Notnagel "Neuer Blister".
Ebenso beim zweiten Modell, bei welchem ein eifriger Lehrling das Preisschild mit Sekundenkleber oder sonstiger Geheimwaffe direkt auf den Blister geklebt hatte. Es ging dann zwar unter Anwendung von Brachialmethoden ab, aber der Blister wurde dabei an der Stelle blind. Da ich keine Plexiglaspolitur zur Hand habe also auch hier ein neuer Blister. Unter erheblichem Gefummel - und Gefluche - schiebt man alle Teile dann wieder in die Kartons - und siehe da, sieht - fast - aus wie vom Band.
Grüße
Kulrich
Dazu zwei Beispiele.
Zuerst kommt mir dieser Tage ein lang gesuchtes Modell ins Haus, der Sport Examico in Polizeiausführung. Angeboten als neuwertig in mitgenommenem Karton konnte ich ihn erwerben, ohne den üblichen Mondpreis entrichten zu müssen.
Das Modell scheint in der Tat ok, wenn mir auch beim Auspacken gleich ein Lampenglas entgegenfiel, welches ich mit der andernorts schon beschriebenen "Wunderwaffe" Gummikleber unsichtbar wieder anbringen konnte. Soweit alles gut. Natürlich fehlt mal wieder das Zertifikat, die Anleitung dagegen ist da, auch der Schlüssel liegt lose bei.
Aber die Schachtel - ein Graus. Verstaubt und verbogen mit Knicken, Blister wellig, verknickt und teilblind.Diagnose: Alles wegwerfen ... bis auf das Modell natürlich.
Geht aber nicht, denn an der einen Lasche prangt unbeschädigt der Modellaufkleber "Sport Examico Polizei Art. Nr. 01372 Limitierte Auflage 2000 Stück weltweit". Es handelt sich also tatsächlich um die Originalkiste ... und da das Zertifikat fehlt ... ist Erhaltung angesagt. Zusätzlich ist da noch der Preisaufkleber der Firma Schraudner aus Bamberg über 169.-- (DM versteht sich) unbeschädigt erhalten.
Also zerlegen das Zeug. Das ist damals clever gemacht. Der Blister ist noch nicht verklebt, sondern gesteckt und faltet sich dreidimensional um das Modell herum. Die Befestigungseinlage ist auffaltbar und hält als Überraschung statt der vier durchbohrten Plastikplättchen, durch welche der Befestigungsdraht geführt wird, einfach einen doppelten Pappboden bereit. Man ist geneigt, an eine Bastelarbeit zu glauben, aber die Stanzlöcher für den Draht gehen nahtlos durch beide Pappen. Offensichtlich ein werksseitiger Behelf, wenn keine Plättchen mehr vorrätig waren.
Nun versuche ich das aufzuarbeiten. Wasser ist ein hervorragendes Lösungsmittel, es löst den ganzen Dreck auf Karton, Blister und Inlay zuverlässig auf mittels feucht gemachtem Microfaserlappen. Natürlich muss sofort trocken nachgewischt werden, damit der Karton selbst nicht feucht wird. Den Blister habe ich gebügelt, um die verstossenen Ecken gerade zu bekommen und die Dellen herauszubringen - mit höchst mäßigem Ergebnis. Das geht nur sehr schlecht. Bleibt nur der Notnagel "Neuer Blister".
Ebenso beim zweiten Modell, bei welchem ein eifriger Lehrling das Preisschild mit Sekundenkleber oder sonstiger Geheimwaffe direkt auf den Blister geklebt hatte. Es ging dann zwar unter Anwendung von Brachialmethoden ab, aber der Blister wurde dabei an der Stelle blind. Da ich keine Plexiglaspolitur zur Hand habe also auch hier ein neuer Blister. Unter erheblichem Gefummel - und Gefluche - schiebt man alle Teile dann wieder in die Kartons - und siehe da, sieht - fast - aus wie vom Band.
Grüße
Kulrich