Modellauto Zinkpest - Ursache und Abhilfe

      Modellauto Zinkpest - Ursache und Abhilfe

      Moin zusammen,

      ich nehme den Beitrag von Piccolo-Freund einmal auf und mache hier ein neues Thema in Bezug auf die in allen Modellauto-Sammlerkreisen gefürchtete und sogenannte "Zinkpest" auf.

      Piccolo-Freund schrieb:

      Hallo

      Nicht aufregen. Schaut euch das mal an!

      Gruß Piccolo-Freund












      Hierzu habe ich einen schönen Beitrag von Rudolf Ring, der in Zeitschrift "Hobby & Freizeit" veröffentlicht wurde.
      Er schreibt in kurzen Worten worum es bei der Zinkpest geht und welche Maßnahmen man ergreifen kann. Ich habe
      auch schon andere Ausarbeitungen zu diesem Thema gelesen, diese sind aber sehr wissenschaftlich und sagen letztendlich
      auch nichts anderes aus. Es ist und bleibt halt ein Phänomen, da manche Modelle betroffen sind und andere, aus der selben
      Produktion, eben nicht.

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      Zinkpest erkennen und die besten Gegenmaßnahmen ergreifen ( von Rudolf Ring )

      Als Zinkpest oder Zinkfraß wird eine Korrosion von Metallteilen aus Zinkdruckguss bezeichnet.
      Der Vorgang ist irreversibel, daher sollten Sie vor einem Kauf teuer, antiker Metallteile wie Eisenbahn- und Automodelle
      oder Münzen die Anzeichen von Zinkpest kennen.
      Zinkbleche Zinkpest/Zinkfraß ist eine Korrosion aufgrund von Mängeln der verwendeten Metall-Legierung
      Eine Korrosion von Modellen, die aus Zinkdruckguss bestehen, wird als Zinkpest, Zinkfraß oder Zinkkorrosion bezeichnet.
      Ursache der Zinkpest ist eine schlechte Qualität der verwendeten Metall-Legierung sowie Mängel bei der Produktion.

      Betroffen von der Zinkpest sind im Wesentlichen Modelleisenbahnen sowie Modellautos und andere Werkstücke, die per
      Spritzguss aus einer Legierung von Zink, Aluminium, Magnesium und Kupfer und vor 1970 hergestellt wurden.
      Bei neueren Modellen ist die Materialmischung entsprechend optimiert worden. Sie erkennen Modelle mit Zinkpest durch
      Risse, Blasen und Abblättern oder Abplatzen an der Gehäuseoberfläche. Im Extremfall kann das ganze Modell praktisch zerbröseln.

      Die besten Maßnahmen gegen die Zinkpest

      Von der Zinkpest betroffen sind insbesondere aus Zink-Druckguss hergestellte Modelle wie Modelleisenbahnen und Modellautos.
      Genauso betroffen können alte Münzen, Maschinen- und Motorteile beispielsweise historischer Fahrzeuge sein.

      Da sich die von der Zinkpest betroffenen Teile ausdehnen, werden zudem angebaute Teile oft ebenfalls beschädigt. Die Zinkpest
      ist dramatisch, da viele dieser Gegenstände nicht nur für Sammler sehr hohe Werte darstellen, sondern auch historisch unwiederbringlich sind.

      Die einzige gute Nachricht: Die Zinkpest ist nicht "ansteckend".
      Es gibt aber keine Reparaturmethode oder sichere Vorbeugung gegen die Zinkpest.

      Um das Phänomen zumindest zu gut es geht zu verlangsamen, empfehlen sich folgende vier Maßnahmen:

      Generell empfiehlt es sich, Modelle auf Zinkbasis vor Temperaturschwankungen zu schützen.

      Die Umgebungstemperatur bei der Lagerung sollte 15 Grad Celsius nicht unterschreiten.

      Direkte Sonneneinstrahlung und hohe Luftfeuchtigkeit beschleunigen den Zerfallsprozess.

      Da es sich um einen Korrosionsprozess handelt, also eine Reaktion der Metall-Legierung mit dem Luftsauerstoff, bringt ein Einschweißen des betreffenden Gegenstandes in eine evakuierte und luftdichte Folie den Vorgang nahezu zum Stillstand. Einfache Vakuum-Folienschweißgeräte
      bietet der Handel ab etwa 40 Euro. [ Ende]





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      Ich selber habe in der Sammlung nie Probleme mit der Zinkpest bekommen. Habe auch schon öfter gehört, dass alte erfahrende Sammler wohl grundsätzlich keine hochwertigen Zinkdruckgussmodell auf Flohmärkten oder Außenveranstaltungen kaufen ( Spielzeugbörsen, Antikmärkte ), da diese häufig durch den Transport und die dadurch häufigen Temperaturunterschiede wohl dafür prädestiniert sind später an dieser Zinkpest zu erkranken.


      Gruss Fossi

      -
      Hallo

      Ich habe mein Mercedes heute Nacht in Verdünnung eingelegt! Hier ist das Ergebnis! Herr Rudolf Ring dachte, das Zinkpest seit den 70er Jahren im Griff sei! Da hat er falsch gedacht, mindestens bei Schuco Piccolo´s nicht.

      Na ja solange es meine Pinken nicht trifft!

      Viele sollte Schuco über ein Verfallsdatum nachdenken (Mindestens haltbar bis: )

      Gruß Piccolo-Freund
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      Piccolo-Freund schrieb:

      Hallo

      Stephan schrieb:

      ..ja, aber mit einem tollen Ergebnis -> nämlich keinem !!



      Wir hatten ein Ergebnis: Das Schuco-Team hat sich raus gewunden wie eine Schlange!


      Gruß Piccolo-Freund



      Moin,

      ich glaube ehr, dass es auch für Schuco schwer ist nachzuvollziehen wie und warum einige Modelle
      dieses Problem haben und wie man diese "Zinkpest" vollkommen verhindern könnte. Es wäre unmöglich jeden
      Produktionsschritt, hier wäre es ja die Kontrolle der einzelnen Bestandteile des Metalls, zu überwachen.
      Da muss das Vertrauen zum Produzenten einfach da sein und Fehler passieren halt überall.

      Wenn bei aktuellen Modellen, hierzu zähle ich einfach mal den genannten Maserati Renntransporter, diese Schäden
      auftreten, müsste nach meinem Verständnis Schuco eigentlich einspringen und die Modelle anstandslos ersetzen.
      Habt ihr denn beim Schuco -Service mal nach einem Austausch oder Ersatz gefragt ?

      Gruss Fossi

      -
      Hallo zusammen,

      zwischenzeitlich habe ich mir auch mal die Zeit genommen, das Thema im rc-forum zu verfolgen. Danke für den Hinweis auf die Beiträge dort!

      Was mich mit Blick auf die Beiträge sowohl hier als auch im rc-forum stutzig macht, ist der für mich nicht wirklich erkennbare Schwerpunt in den betroffenen Modellvarianten (MB 300 SL, Buick 50, Citroen DS 19, MB 170V, …) und Produktionsjahren (die geschilderten Fälle betreffen Modelle von 1996 bis 2007). Damit lässt sich die schlummernde Gefahr der Zinkpest offensichtlich nicht auf wenige Modelle bzw. einen engen Produktionszeitraum eingrenzen.

      Die Frage ist nur: Kann ich meine Modelle überhaupt effektiv schützen? Und wenn ja, wie? ?(


      AA+

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „AA+“ ()

      ...möglicherweise ist es auch ganz hilfreich, eine Übersicht der Piccolo-Modelle zu haben, bei denen Fälle von Zinkpest bekannt sind. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, mir persönlich bekannte sowie im Internet dokumentierte Fälle zusammenzutragen. So weiß man bei einem möglichen Kauf, bei welchen Modellen es sich lohnt, genauer hinzuschauen.

      Ergänzungen sind natürlich jederzeit möglich, hoffentlich aber nicht erforderlich!


      BUICK

      * Buick 50 (Art 501441001, Standardmodell rot, Nov 1998)

      CITROEN

      * Citroen DS 19 "Charles de Gaulle" (Art 50500300, schwarz, Jun 2007)

      FIAT

      * FIAT 642 RN Renntransporter "Maserati" (Art 50589100, blau/gelb, Jun 2006)

      MERCEDES-BENZ

      * MB 170 V (Art 501521001, Standardmodell grün/grün, Apr 1999)
      * MB 170 V "Bayrisches Rotes Kreuz" (Art 50152006, beige, Dez 1999)
      * MB 170 V "Dalli" (Art 50152500, grün/beige, Nov 2002)
      * MB 190 SL (Art 50125100, Standardmodell rot, Apr 1996)
      * MB 220 SE "Polizei" (Art 50124200, grün/weiß, Nov 1997)
      * MB 300 D (Art 50502100, Standardmodell schwarz, Jun 2000)
      * MB 300 SL "Mille Miglia #428" (Art 50139000, schwarz, Mär 1997)
      * MB 1936 "MBMC" (Art 50117001, weiß/rot, Jul 1999)
      * MB Stromlinie "#4" (Art 501181003, silber, Jul 1997)
      * MB L 319 (Art 50541100, Standardmodell grün, Mai 2002)
      * MB Koffersattelzug "Schuco" (Art 50183100, rot, Jun 1999)
      * MB Koffersattelzug "Küsters" (Art 50183001, rot/weiß, Nov 1999)

      PICCOLO SETS

      * Set "Milka" (Art 50153000, betroffenes Modell: Jaguar XK 120, gelb, Sep 1999)
      * Set "Philips / Bosch" (Art 50171004, betroffenes Modell: Porsche 356 Cabrio, weiß/blau, Jun 2000)
      * Set "Vedes Jahresset 2001" (Art 50171900, betroffenes Modell: MB 170 V blau, Feb 2001)
      * Set "90 Jahre Schuco" (Art 50521100, betroffene Modelle nicht bekannt ("2 von 3"), Sep 2002)

      Dieser Beitrag wurde bereits 8 mal editiert, zuletzt von „AA+“ ()

      Moin,


      also nochmal zum Maserati Renntransporter.

      Ich vermute mal ehr das es sich dabei um Transportschäden handelt. Ich habe
      zwei Bilder gefunden. Erst das Bild vor dem Verkauf und dann das Bild nach dem Versand.


      Verkaufsbild

      --


      Rücksendung

      Der hintere Aufbau des Renntransporters ist halt sehr fein gestaltet und die Streben sehr dünn.
      Somit besteht natürlich die Gefahr das dort schnell etwas brechen kann sobald da was gegendrückt.
      Da die Umverpackung aus nur aus einem Blister besteht könnten diese Beschädigungen von meiner Sicht
      aus nur durch den Transportweg entstanden sein. Die angesprochene Zinkpest würde ja am kompletten Modell
      sichtbar sein und nicht nur an den Verbindungsstellen des Aufbaus.


      Bildquelle ist von Ebay

      Gruss Fossi

      -
      Hallo Fossi,

      ich habe schon mehrere Renntransporter gesehen, die so aussahen. Meiner ist mir in der Hand auseinandergebrochen, als ich die Auffahrrampen anlegen wollte. Vorher stand er schon 2 Jahre in der Vitrine.

      Aber ich habe günstig einen Ersatz auf einer Börse bekommen, der ohne Verpackung verkauft wurde. Und der ist ok.

      Torsten
      Moin nochmal,


      hier auch eine kleine Information von Schuco.

      Diese sollte aber hier nicht zur endlosen Diskussion stehen, denn schließlich ist es wirklich eine Wissenschaft,
      genauso warum ich Schnupfen bekomme und mein Nachbar nicht. Es ist halt weder für den Sammler
      noch für den Produzenten ein tolles Thema. Deswegen hier nochmal der Hinweis, das die Information von Schuco
      hier abschließend ist und wir aber weiterhin Infos zu den betroffenen Modellen sammeln.


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      Alle Hersteller in Fernost und auch in Europa kaufen über den Weltmarkt Material gleicher Güte ein.
      Dieses könnte man sicherlich kontrollieren. Würde aber keinen Sinn machen, da diese Legierungen zu 99,9 % in
      Ordnung sind.

      Wenn heute an einem Modell Zinkpest ausbricht, dann handelt es sich um Abweichungen von der eigentlichen
      Legierung im 1000stel Bereich. Das heißt irgendein Bestandteil der urspünglichen Legierung weicht im Promillebereich ab.

      Dies kann unter anderem daher kommen, wenn während des Gussprozesses zum Beispiel die Angüsse, die bei einem
      Piccolo teilweise das fünf bis sechsfache Materialgewicht des eigentlichen Modells ausmachen, wieder in das geschmolzene
      Zinkmaterial miteingebracht werden. Dies ist eine übliche Verfahrensweise weltweit. Unsere Lieferanten sind
      auch dahingehend sensibilisiert, dass der Anteil von Angüssen im gesamten Gussmaterial nicht zu hoch wird.

      Allerdings ist es auch so, dass diese Verfahrensweise normalerweise nicht automatisch zu Zinkpest führt.
      Sonst würde niemand diese seit Jahrzehnten übliche Verfahrensweise anwenden. Es kann aber vorkommen,
      dass tatsächlich bereits das Grundmaterial über eine geringe Abweichung von der eigentlichen Legierung verfügt.
      Das kann dann der eine von 1000 Zinkbarren sein der im Promillebereich von der Rezeptur abweicht.

      Jeden einzelnen Zinkbarren auf seine 100%ige Zusammensetzung hin zu kontrollieren bzw. analysieren zu lassen
      ist möglich, aber nicht bezahlbar.


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      Nur der liebe Gott weiß warum es die Zinkpest wirklich gibt ...Amen


      Vielen Dank und Gruß

      Fossi

      Moin Fossi,
      ich kann die Information von Schuco nur bestätigen.
      Ich habe beruflich auch mit Zinkdruckgußteilen zu tun und auch da kommt es gelegentlich vor das die Produkte von
      Zinkpest betroffen sind. Dies bewegt sich aber im Promill Bereich und lässt sich auch nur mit hohem Kostenaufwand noch
      weiter reduzieren. Solange die Fehlerrate einen gewissen Wert nicht überschreitet gilt der Prozess als sicher.
      Deshalb unterstütze ich die Aussage das Thema nicht ins unendliche zu diskutieren wie ärgerlich es auch für uns Sammler ist. Wir werden nichts ändern können und auch Schuco kann keine 100% Prüfung aller Ausgangsstoffe durchführen lassen da sicherlich kein Sammler bereit ist dafür einen höheren Preis für das Modell zu bezahlen.
      Gruß
      Manfred

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „Manfred“ ()

      Hallo Fossi,

      vielen Dank für das Einstellen der Information von Schuco. Diese Aussagen von Schuco waren mir bis dato nicht bekannt.

      Die Übersicht über betroffene Modelle sollten wir hier im Forum meiner Meinung nach jedoch gern weiterhin pflegen. Schließlich weiß man dann im Zweifelsfall, bei welchen Modellen es sich lohnt, vor einem möglichen Kauf etwas genauer hinzuschauen...

      Viele Grüße


      AA+

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „AA+“ ()

      Liebe Sammlerkollegen,
      ich bin gerade dabei, meine neu gestalteten Vitrinen zu bestücken. Mein Modell Mercedes-Benz Stromlinie Start Nr. 4 - Art.-Nr. 501181003 - Juli 1997 - (Blisterverpackung) sieht sehr verdächtig aus. Die Motorhaube zeigt auch leichte Bläschen. Schaut euch mal die Bilder an. Was meint ihr dazu?

      Beste Grüße,
      Wilfried
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      Hallo Manfred, hallo Alexander,
      den "Verlust" werde ich verschmerzen. Hatte seinerzeit € 5,50 (inkl. Porto) dafür bezahlt. Da es davon mal 3.000 Stück gegeben hat, werde ich sicherlich schnell Ersatz bekommen.
      Aber vielleicht ist das Modell ja so einzigartig (bisher ist wohl noch kein weiteres davon bekannt), dass Torsten es in seiner Liste der "Besonderheiten" aufnehmen möchte. :D
      Gruß,
      Wilfried
      Hallo Wilfried,

      ich habe zwar in meiner aktuellen Übersicht ein paar Infos zu den Modellen mit Zinkpest aufgenommen, aber mehr als Info, dass sowas leider auch bei neuen Piccolos vorkommen kann.

      Aber vielleicht gibt es ja noch jemand der das gleiche Problem mit dem Modell hat und dann würde ich es bei meiner Besonderheiten-CD mit aufnehmen.
      Grüße
      Torsten

      PS: bin auf deine Vitrinen gespannt
      Liebe Sammlerkollegen,
      hier vermutlich der nächste Fall von Zinkpest, den ich soeben entdeckt habe.
      Das Modell Porsche 356 Cabrio aus dem Set Philips/Bosch 2000 - Art.-Nr. 50171004 - Juni 2000 - sieht auch sehr verdächtig aus. :/
      Schaut euch die Bilder an.
      Beste Grüße,
      Wilfried
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